Um gute Entscheidungen beim Marketing auf Social Media zu treffen, hilft das Auseinandersetzen mit den Strukturen, Regeln und Anomalien auf Social Media. Die Frage, die uns bei diesem Test nach statistischem Vorgehen interessiert, ist:
Besteht eine Korrelation zwischen Follower-Anzahl auf Instagram und Like-Ratio?

Die Like-Ratio ist dabei der Quotient aus durchschnittlicher Like-Anzahl durch Follower-Anzahl.  

Die Test-Hypothese lautet hierbei: Es besteht kein Zusammenhang zwischen Follower-Anzahl und Like-Ratio. Unsere Beobachtungen belaufen sich auf 38 Instagram-Konten (n=38), bei denen je aus 10 Posts mit möglichst hoher Diversität, die durchschnittliche Anzahl an Likes ermittelt wird.

Dabei gibt es eine Einteilung in Intervalle. Die Intervalle werden der Follower-Zahl nach festgelegt (Bsp.: von 10.000 bis 15.000 Follower) und mit der Häufigkeit in der Gesamtverteilung gewichtet – Accounts über 100k Follower kommen seltener vor, als Accounts mit 10k Follower und bekommen deswegen eine niedrigere Zahl zugeordnet.

Dabei gehen wir gegen die Such-Bias vor – d.h., dass es leichter ist, große Accounts zu finden (100k und mehr Follower), aber in der Gesamtzahl der Accounts große Accounts deutlich seltener vorkommen.

Durch Auswertung der Daten lässt sich die anfangs aufgestellte Hypothese – die Follower-Anzahl hängt nicht mit der Like-Ratio zusammen – verwerfen. Es existiert eine bemerkbare Korrelation zwischen Follower-Anzahl und Like-Ratio. Allgemein ist eine höhere Like-Ratio (9-21%) deutlich häufiger bei Accounts mit unter 10k Abonnenten zu finden. Bei Accounts ab 20k Abonnenten sinkt die durchschnittliche Like-Ratio um 3-6%, auf durchschnittlich 4% Like-Ratio von zuvor 9-21%. Bei Accounts über 65k Abonnenten steigt die Varianz der Like-Ratio erneut und schwankt zwischen 2,33% und 17,7%, wobei der Durchschnitt Richtung 5-7% geht.

Als Handlungsempfehlung lässt sich daraus ableiten, dass ein großes, diversifiziertes Portfolio an kleinen (1k bis 5k) Social Influencern einen höheren Nutzen und Effizienz bei Werbe- und Marketingfeldzügen haben kann, und sich diese Erkenntnis zu Nutze gemacht werden kann und sollte.